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Friedrich Rückert
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Die Weisheit des Brahmanen
(1836-39)
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Bd. 3
(1837)
Friedrich Rückert
(1788–1866)
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Die Weisheit des Brahmanen
(1837)
Drittes Bändchen
VII.
1.
Das Veilchen fuͤllt die Luft mit Wohlgeruch von Amber
2.
Geh, wann du haſt am Tag im Hauſe ſtill zu thun
3.
Als wie ein Kind im Schlaf empor ſein Auge ſchlaͤgt
4.
Es liegt ein Kluͤmpchen Schnee, da alles rings gethaut
5.
Wie augentroͤſtlich auch und lieblich lenzverjuͤnglich
6.
Aus Gelb und Blau entſpringt nach unten Gruͤn durch Miſchen
7.
Der Fruͤhlingshimmel ſoll in Wolkenduͤnſten bruͤten
8.
Das Licht iſt leicht, es iſt die umgekehrte Schwere
9.
Sieh wie die Blaͤttchen ſich um ihren Stengel ſtellen
10.
Oft haͤngt das Hoͤchſte mit dem Niedrigſten zuſammen
11.
Was iſt der Vorzug wol der menſchlichen Vernunft
12.
Ein einzig Bienchen war im Bienenſtock erwacht
13.
Ich hab’ ein wonniges Gefild im Traum geſehn
14.
Geſchichten hab ich viel geleſen und gehoͤrt
15.
Die Unſchuld liebt im Thier Menſchaͤhnliches zu ſehn
16.
Die Schwalbe die ins Haus, und die am Hauſe baut
17.
Es iſt ein Kraut das Allmannsharniſch wird genannt
18.
Nach Sonne, Mond und Stern in ihrem Strahlenblitze
19.
Die Furcht vor Sonn- und Mondverfinſtrung iſt geſchwunden
20.
Um Mittag, wenn mit Duft der Himmel ſich umſaͤumt
21.
Ich gieng den Strom hinauf und forſchte nach der Quelle
22.
Der junge Vogel wo lernt er den frohen Sinn
23.
Als Bluͤtenalter iſt die Jugend wol bekannt
24.
Sieh, wie die Fantaſie des Fruͤhlings einen Raum
25.
Geſundes Auge ſieht, es hoͤrt geſundes Ohr
26.
Ohr oder Auge, mit der Toͤn’ und Farben Flimmer
27.
Das Aug’ iſt uͤberm Ohr in allen Stuͤcken, traun
28.
Die Zunge geht dahin, wo weh der Zahn dir thut
29.
Die Sinne, welchen Gott die obre Stelle gab
30.
Geh in die Welt hinaus mit allen deinen Sinnen
31.
Sieh die Verfaſſungen der Voͤlkerſtaaten hie
32.
Mein Sohn, ſieh an den Hirſch! wie edel, ſchoͤn und groß
33.
Wol iſt im Saamenkorn die Pflanze ſchon enthalten
34.
An einem Pfuhle ſah ich ſprudeln eine Quelle
35.
Am Stromesufer ſteht erſchwungen eine Palme
36.
Geſchichte und Natur, zwei Raͤume ſind ſie nur
37.
Der Apfel faͤllt, gereift, in ſeines Gaͤrtners Hand
38.
Wann wacher Sinne Krieg geſchlichtet Gottesfriede
39.
Willſt du erquickenden traumloſen Schlaf genießen
40.
Die Kropfgans ſchlingt den Fiſch hinein auf Einen Schluck
41.
Geſelligkeit erhoͤht den Menſchen nicht allein
42.
Ein Voͤglein hatte ſich in meinen Schutz begeben
43.
Vom Onyx wird geſagt, daß er, im Ring gefaßt
44.
Das menſchlichſte Geſchaͤft iſt Menſchen zu erziehn
45.
Der Gaͤrtner liefert mir zum Schmuck in meinem Zimmer
46.
Die Sonne, die ſoviel iſt groͤßer als die Erde
47.
Siehſt du, wie der Planet ſich um ſich ſelber dreht
48.
Es ſtreiten um die Welt das Waſſer und das Feuer
49.
Die Berge werden ſtets vom Regen abgeſpuͤlt
50.
Von Stroͤmen taͤglich traͤgt und ſtuͤndlich welch ein Heer
51.
Die Erd’ in ihrem Bau iſt gar nicht eingerichtet
52.
Die Goͤttin, die, verhuͤllt, ums Antlitz Schleier traͤgt
53.
Was iſt unwandelbar in der Verwandlung Reich?
54.
Iſt dir es nicht verliehn, lebendig anzuſchaun
55.
Was glaͤnzt, daß du es ſiehſt, iſt gleichſam im Verbrennen
56.
Laß dir in der Natur am Was, Wozu und Wie
57.
Wie mittheilt ein Magnet die eigne Eigenſchaft
58.
Du ſiehſt ein Andres als du hoͤreſt, und du ſchmeckeſt
59.
Nie der Erſcheinung ſiehſt du voͤllig auf den Grund
60.
Dem edleren Metall iſt vom unedlern immer
61.
Ein Zentner Silber, wenn darein von Gold ein Gran
62.
Der Maulwurf iſt nicht blind, gegeben hat ihm nur
63.
Den Maulwurf nennſt du blind, weil er, wenn du ans Licht
64.
Iſt dir bekannt, warum in der Gefangenſchaft
65.
Sieh dieſe Muſchel, Kind, gewunden, glaͤnzendroth
66.
Der Aberglaube ſagt: Wirſt du beim Wandern ſpuͤren
67.
Sonſt ward dem Zauberer in aberglaͤubiſchen Tagen
68.
Ein Wandersmann, der aus der weiten Wuͤſte kam
69.
Auf jener Wieſe, wo ſtatt Blumen Sterne ſtehn
70.
Im Anfang war das Licht, ein goldner Aetherduft
71.
Nicht erſt vom Werkzeug wird Naturtrieb angehaucht
72.
Aus Aeußerm fuͤhlſt du dich und Innerem zuſammen
73.
Betrachteſt du die Welt als einzig da fuͤr dich
74.
Die Miſtel, wenn ſie kocht fuͤr dich den Vogelleim
75.
Welch eine Pflanze traͤgt im Fruͤhling ihren Samen
76.
Sieh, wie der Dotter ſo im Weiß des Eies ſchwimmt
77.
Es ſcheint alsob Natur bei jedes Thieres Bilden
78.
Du magſt, ſoviel dir nur beliebt von Blumen, pfluͤcken
79.
Der Gaͤrtnerburſche will zu ſeines Herrn Ergetzen
80.
Die Menſchen wollen doch von Werken der Natur
81.
Ein treuer Kampfgenoß dem Menſchen iſt das Roß
82.
Die Loͤwin gieng auf Raub, und ließ daheim zwei Jungen
83.
Der Koͤnig Loͤwe haͤlt im Walde Mittagsruh
84.
Den Wald erfuͤllte laut der Loͤwe mit Gebruͤlle
85.
Der hoͤchſten Liebe Bild, die Henne ſieh, die bruͤtet
86.
Mein Herz, ſieh an den Baum in ſeiner Bluͤtenpracht
87.
Die Bienen wollen auch wie gute Nachbarsleute
88.
Man ſagt: der Donner rollt, wann auf unreine Geiſter
89.
Warum der Vogel Strauß ſo garviel Eier legt?
90.
Der Froſch im Laub verſteht vom Wetter mehr als du
91.
Du haſt ein Saitenſpiel, ganz rein in allen Saiten
92.
Wie, wer aus Finſternis auf einmal tritt ins Licht
93.
Aus einem Kreiſe kanſt du nie ein Viereck machen
94.
Wie mangelhaft und falſch kann eines Menſchen Wiſſen
95.
Wenn du erkennen willſt den Ruhm in ſeiner Bloͤße
96.
Zwei Augen, die getrennt im eignen Kreiſe ſtehn
97.
Von allen Thieren iſt ein Nutzen anzugeben
98.
Steh fruͤh auf! fruͤh auf ſteht die Sonn’ am Sommertag
99.
Die Winde wechſeln wol nach jedem Himmelſtrich
100.
Der Bach zum Strome ſprach: Du ſchlingſt mich ein ſo jach
101.
Du ruhſt nicht, bis den Strom, der breit durch Laͤnder ſchwillt
102.
Vom Abhang rollt ein Stein in jedem Nu hernieder
103.
Sieh an den Edelſtein, wie feſt in ſich geſchloſſen
104.
Sieh, wie das Raͤuplein auf dem ſchwanken Blatte geht
105.
Nicht von der Sprache will ich ſprechen, noch vom Licht
106.
Kennſt du den Boten nicht, der dir allein Bericht
107.
Die Sterne leuchten auch am Tag, nur ſiehſt du’s nicht
108.
Was Waͤrme ſchnell annimmt, laͤßt ſchnell ſie wieder fahren
109.
Licht iſt auch ohne Waͤrm’, und Waͤrm’ auch ohne Licht
110.
Die Klarheit, die man lobt am Waſſer, am Kriſtall
111.
Nicht alles in der Welt kanſt du geſehen haben
112.
Such immer was du machſt, zu machen beſſer immer
113.
Doch keine Aufgab’ hat die Baumfrucht, als zu reifen
114.
Am Fenſter taͤglich ſiehſt du an dein Blumenſtoͤckchen
VIII.
1.
Ich glaube nicht, daß ich viel eignes neues lehre
2.
Vom niedern Huͤgel ſah ich auf mein Heimatsthal
3.
Weltweisheit lehr’ ich dich, nicht Weisheit dieſer Welt
4.
Welt auszuſprechen, welch ein Stuͤck der Welt es ſei
5.
Die Welt hat ſolche Schaͤtz’ im Innern aufgethan
6.
In ſchoͤne Leiblichkeit Gedanken eingebaͤren
7.
In einer Hoͤle hochgewoͤlbt und tiefgegraben
8.
Nach Gottes Weſenheit iſt gar nicht dein Beruf
9.
Die Muͤcke, wenn ſie daͤcht’ und ſpraͤch’, o Menſch, wie du
10.
Zur Gotterkentnis ſind die Thiere nicht erſchaffen
11.
Wie koͤnnte Denken denn und Seyn verſchieden ſeyn?
12.
Sie narren dich herum, um dir in Raͤthſelworten
13.
Der Erde kann der Menſch, an der er hangt, entbehren
14.
Von Zeit und Raum iſt viel zu hoͤren und zu leſen
15.
Du biſt kein Tropfe der im Ozean verſchwimmt
16.
Du mußt dein dunkles Selbſt zum hellen Selbſt erweitern
17.
Ich will auch meinen Leib zuruͤck vom Staube fodern
18.
Der Zweifel, ob der Menſch das Hoͤchſte denken kann
19.
Nicht iſt das Seyn zuerſt und wird nachher gedacht
20.
Der Tod iſt jedenfalls ein wicht’ger Augenblick
21.
Was ſagt Bewußtſeyn aus? es ſagt Bewußt und Seyn
22.
Du denkeſt fort und fort, dein Denken iſt ein Schaffen
23.
Weil nicht ein großer Fuͤrſt im weiten Laͤnderbann
24.
Die Erde hat ein Recht, ſich ſelber anzuſehn
25.
Zu jeder Stund’ iſt dir, was du bedarfſt gereicht
26.
Der Meiſter, als er war geſtorben, iſt erſchienen
27.
Sobald dem Menſchen wir die Freiheit zugeſtehn
28.
Der alte Meiſter ſprach: Laß kuͤrzlich dir entfalten
29.
Vier Dinge ſind zugleich unendlich weit und ſchmal
30.
Wie oft geſchieht’s, daß ich ein Dunkles mir erklaͤre
31.
Gott iſt ein Denkender, ſonſt waͤr ich uͤber ihn
32.
Wenn du ein bergiges Gelaͤnde ſteigſt empor
33.
Der große Aſtronom ſprach: Alle Himmelsflur
34.
Was unterſcheidet dich, o Menſch, von Thier und Pflanze?
35.
Der Menſch kann nie ſo ganz ins Sinnliche verſinken
36.
Was unterſcheidet dich, o Menſch, von der Natur?
37.
Wenn ſein Gottaͤhnliches du willſt dem Menſchen zeigen
38.
Das Boͤſe iſt nicht aus der Welt hinauszuluͤgen
39.
Nur wer ein Koͤnig war, kann den Verluſt empfinden
40.
Ein Weiſer, um mit Kraft den Vorzug zu beweiſen
41.
Was nennſt du groß und klein? du nenneſt groͤßer, was
42.
O Menſch, ſieh hier das Nichts, aus welchem du entſprungen
43.
Was iſt der kleine Menſch in der Unendlichkeit!
44.
Dich irret in der Welt die Vielgeſtaltigkeit
45.
Wer Gott nicht fuͤhlt in ſich und allen Lebenskreiſen
46.
Iſt unſrer Handlungen Beweggrund, wie ſie ſagen
47.
Ein Menſch ſeyn ohne Gott, was iſt das fuͤr ein Seyn!
48.
Sturm der Vernichtung, ſprich, wohin denn mich verſchlagen
49.
Woher ich kam, wohin ich gehe, weiß ich nicht
50.
Arabiſch heißet Dien Religion von Dienen
51.
So ſprach ich, als ich juͤngſt gieng durch die Flur am Abend —
52.
Unleidlicher iſt nichts, geeigneter zu Kraͤmpfen
53.
Nicht darum ſoll es ſich bei deinem Willen handeln
54.
Was iſt Zuſammenhang der Rede, den du lobſt
55.
Die Wahrheit iſt durchaus ein mittleres Gebiet
56.
Bedenke, wenn der Stolz des Denkens dich bethoͤrt
57.
Du waͤhnſt, o Weiſer, dich vom alten Wahn entkettet
58.
Du haſt den Geiſtern der Geſchicht’ ihr Recht gethan
59.
Der Aehnlichkeiten Spur zu folgen haſt du Freiheit
60.
Du denkeſt, was du denkſt, das muͤße drum ſo ſeyn
61.
Verzweifelſt du, der Welt zu ſchaun ins innre Weſen
62.
Wenn nur auf Eine Art ſich Gott haͤtt’ offenbart
63.
Ein jeder Glaube haͤlt ſich fuͤr den einzig wahren
64.
Der Eſel iſt bekannt, der hungernd ſtehen bliebe
65.
Die Liebe Gottes kann ſo werden uͤbertrieben
66.
Geſetze der Natur willſt du, o Menſch, entdecken
67.
Wenn du fuͤr dein Verdienſt erwarteſt reichen Lohn
68.
Es war ein Koͤnigsſchloß, darauf war eine Uhr
69.
Mein Sohn, das Ehrgefuͤhl iſt eine Umgeſtaltung
70.
Die Stimmenmehrheit nur entſcheidet jeden Streit
71.
Sein eigen nennt der Menſch ein Gut uneigentlich
72.
So ſprach zum Koͤnige, der mit den Leuten grollte
73.
So ſprach zum Adlichen, der mit den Ahnen prahlte
74.
So ſang ein armer Mann, des einz’ger Reichthum lag
75.
Der Koͤnig auf der Pirſch’ hat einen Hirſch erjagt
76.
Ein Fuͤrſt ließ ſeinem Sohn verfertigen ein Schild
77.
Die ihr, und zwar mit Recht, eur altes Recht umwacht
78.
Sohn, aufrecht ſei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig!
79.
Dem Menſchen iſt ein Recht gegeben auf die Sachen
80.
Wolfeiler kanſt du nicht den Fordernden abſpeiſen
81.
Die Suͤnd’ iſt innerlich; und innerlich fuͤr ſich
82.
Was richtet das Geſetz am menſchlichen Beginnen?
83.
Ein eiſernes Geſetz hat gleiche Strafe, Tod
84.
Wennauch von Rache nicht das Recht iſt ſo benannt
85.
Wer iſt freigebig? Wer, dis ſagt das Wort, gibt frei
86.
Wie wunderbarer Trieb Ameiſenmillionen
87.
Es iſt ein altes Wort, ich will es dir entfalten
88.
Dem Ganzen offenbar gereicht es nicht zum Heil
89.
Den Menſchen wenn der Menſch im Menſchen ſtets erkennte
90.
Der Streit von Goͤttlichkeit und Menſchheit iſt geſchlichtet
91.
Was heißt dich, wie dich ſelbſt, jedweden Menſchen achten?
92.
Wer keinen Willen hat, kann uͤberhaupt nichts wollen
93.
Ein jeder hat ſein Recht, um ſich in ſich zu ruͤnden
94.
Der Menſch im Weltverkehr lebt nur fuͤr ſich allein
95.
Der erſte Koͤnig iſt es durch Gewalt geworden
96.
Es wirkt Gerechtigkeit, es wirkt die Lieb’ ein Band
97.
Warum iſt Redlichkeit von Rede ſo benannt?
98.
Der Menſch iſt, wie er ſagt, ein Buͤrger zweier Welten
99.
Wenn du Gerechtigkeit nicht in des Menſchen Bruſt
100.
Wol gibt es zwiſchen Recht und Unrecht ſcharfe Graͤnzen
101.
Ob einmal ſiegen wird das Gute auf der Welt
102.
Des Menſchen ganzes Gluͤck beſteht in zweierlei
103.
Ein Kind, faͤllt’s auf den Kopf, ſteht wieder auf ſogleich
104.
Schließ aus der ewigen Vollkommenheit der Welt
105.
Hat doch des Kindes Fuß das Gehn gelernt durch Fallen
106.
Nachahmung iſt was ſich zuerſt im Kinde regt
107.
Wenn du willſt nach dem Rath von jedem Thoren fragen
108.
Was iſt es, daß du ſagſt: es hat mich dieſes heut
109.
Zu Gottes Angeſicht wie ſteigt ſichs ſchwer empor!
110.
Ein Beter hat erzaͤhlt: Lang betet’ ich, und nickte
111.
Vier Koͤnigstoͤchter ſind auf einem rings von Wogen
112.
Mit Stolz genießen wir, was wir mit Kampf erwarben
113.
Das iſt mein Wunſch, daß gut und gluͤcklich moͤgen werden
114.
Sei dankbar fuͤr das Gluͤck, das dir der Herr beſtimmt
115.
O Herz, in Luſt und Schmerz ſo trotzig als verzagt
116.
O Seele, ſuͤndigſt du, und denkſt, Gott ſieht dich nicht
117.
O Gaͤrtner, der du hier den Baum im Garten ziehſt
118.
Obſtbaͤume ſind genug, o Kinder, hier im Garten
119.
Ein Buͤßer, der im Wald bei ſtrenger Buße buͤßte
120.
Was kniſtert neben mir und ſtoͤrt mein einſam Denken
121.
In Waldeseinſamkeit, von Wurzeln und von Waſſer
122.
Bei einem Lehrer iſt von Schuͤlern eine Gilde
123.
Der Wandrer im Gebirg verlor die rechten Steige
124.
In ſeiner Klauſe ſaß der Klauſner und vergaß
125.
Sei wahr zu jeder Zeit, wahr in der Gegenwart
126.
Dis Wort hat der Profet geſagt den Muſelmanen
127.
Von einem Wandersmann wird nur das Land beſchaut
281.
Daß mit Unthaͤtigkeit iſt Ueberdruß verbunden
129.
Zur Arbeit iſt der Menſch ſo von Natur beſtimmt
130.
Des Lebens Sorge laͤßt dir wenig Zeit zu denken
131.
Selbliebe liebte gern ſich ſelber ungeſtoͤrt
132.
Warum die Wahrheit wird ſo ſchwer an Mann gebracht?
133.
In jedem Zuſtand iſt ein Haben und ein Miſſen
134.
Es wird geſagt, es ſei des boͤſen Herzens Zeichen
135.
Wenn Thiere von dem Tod wuͤßten ſoviel wie ihr
136.
Du findeſt im Beſitz Genuͤge nimmermehr
137.
Du ſiehſt, es wankt dein Kind, und, ſtatt ihm beizuſpringen
138.
Das Kind weiß nicht, warum man etwas ihm verbeut
139.
Ein Mann zu werden, iſt des Kindes Stolz; ein Mann
140.
Nur die Beſchraͤnktheit wird an dem, den ſie will ehren
141.
Oft bringt nur in Gefahr vor der Gefahr die Warnung
142.
Ein Bilderbuͤchelchen hat heut mich unterhalten
143.
Ein eigner Zauber liegt im langgewohnten Alten
144.
Behalte, was ich hier dir nicht will vorenthalten
145.
Die wahre Tugend iſt nicht alle Tugend uͤben
146.
Nicht Schritte ſoll man thun, die nur zum Ziele fuͤhren
147.
Das Maͤrchen von dem Schatz, den dort der Mann verhieß
148.
Ein vielerfahrner Fuchs, der alle Weg’ und Stege
149.
Der alte Meiſter ſprach: (bedankt ſei der Erzaͤhler!)
150.
Dem Suͤß entgegen ſind geſtellt Herb, Bitter, Sauer
151.
Willſt du dem Irrenden klar ſeinen Irrthum machen
152.
Der Menſch iſt nicht ſo ſchlimm als ſeine Thaten zeigen
153.
Geliebt zu ſeyn, mein Sohn, ohn’ auch zugleich geachtet
154.
Weil’ an den Graͤbern nur, und pflanze Roſenhecken!
155.
O Menſchengeiſt, du biſt zu Gottes Thron gerufen
156.
Wer uͤber Graͤber geht, und denket nicht an ſich
157.
Unſterblichkeit iſt nicht der Zukunft aufgeſpart
158.
Der Tod, der die Geburt iſt in ein hoͤhres Leben
159.
Du biſt gegangen und wir gehn dir alle nach
160.
Beklagen ſollt’ ich dich? ich kann dich nur beneiden
161.
Vom Todten ſaget man: er iſt zu Gott gegangen
162.
Soll ich den nahen Tod dem Todesnahen zeigen?
163.
Mein Lieblingsaufenthalt, noch einmal recht zum Schluß