Woher ich kam, wohin ich gehe, weiß ich nicht;
Doch dis: von Gott zu Gott! iſt meine Zuverſicht.
Warum ich jetzo bin, und andre ſonſt geweſen;
Warum mir dieſer Platz, kein andrer, iſt erleſen?
Ich bluͤhe wie die Blum’, und wachſe wie der Baum,
In meiner Jahreszeit, in meinem Gartenraum.
Im großen Garten iſt kein abgelegnes Beet,
Das nicht zu ſeiner Zeit von Lenzluft iſt durchweht.
Kein abgelegnes Beet, das nicht erbluͤht in Wonne
An ſeines Gaͤrtners Blick, ſein Blick iſt Mond und Sonne.
Ich fuͤhle Sommerluſt, und fuͤhle Winterſchauer,
Und einen Schauder, daß ich bin von kurzer Dauer,
Doch eine Ahnung, daß ich ewig bin von Stamme,
Und daß nicht ſich verzehrt, die mich verzehrt, die Flamme.
Es iſt ein niedrer Trieb in mir und hoͤhres Streben,
Dem ſoll ich folgen und mich jenem nicht ergeben.
Zur reinſten Bluͤte will ich meine Luſt entfalten,
Und meine Schmerzen ſelbſt zu Wonnen umgeſtalten.
Ich ſteh’ in Gottes Hand, und ruh’ in Gottes Schooß;
Vor ihm fuͤhl’ ich mich klein, in ihm fuͤhl’ ich mich groß.