Ein Wandersmann, der aus der weiten Wuͤſte kam,
Wo er nicht Menſchenwort noch Menſchenblick vernahm,
Tritt in ein Felſenthal, von Baͤumen kuͤhl beſchattet,
Wo eine Quelle rauſcht, da ſetzt er ſich ermattet.
Nun ſchaut er in den Quell, und ſieht ſich ſelb darinn,
Und weiß nicht daß ers iſt, und ſchwankt in ſeinem Sinn.
Er ſchwankt, alswie er ſieht ſein Bild im Quelle ſchwanken,
Und ſinkt, wie in die Flut, in wogende Gedanken.
Dann ruft er ſtaunend aus: Wer biſt du? und mit Staunen
Hoͤrt er der Felſen Mund Wer biſt du? gegenraunen.
Durch Gegenfrage wird die Frage nicht beſchwichtet,
Doch hat die Einſamkeit nichts andres ihm berichtet.
Sich ſelb nur ſieht der Menſch im Spiegel der Natur,
Und was er ſie befragt, das widerholt ſie nur.