An einem Pfuhle ſah ich ſprudeln eine Quelle,
So truͤb ſein Waſſer war, ſo hell war ihre Welle.
Durch einen ſchmalen Rand war ſie von ihm geſchieden,
Wie vom Unedelſten das Edelſte hienieden.
Hat ihre Reinheit vom Unreinen ſich genaͤhrt,
Geſintert durch den Sand Unklares ſich geklaͤrt?
Unſchoͤnes, ſo verſchoͤnt, waͤr’ um nichts minder ſchoͤn;
Doch ſieh, die Quelle ſpringt, und deutet nach den Hoͤhn.
Nicht ſpringen koͤnnte ſie, wenn ſie nicht waͤr’ entſprungen
Von jenen Hoͤhen, die dis niedre Thal umrungen.
Sie iſt ein ſchoͤnes Bild, daß, was herab geboren
Von dort iſt, nie nach dort empor den Trieb verloren.
Dis Angedenken hat die Reinheit ihr bewahrt,
Ihr Weſen nahm nichts an von ihres Nachbarn Art.
Laß dich die Nachbarſchaft des Schlechten nur nicht kraͤnken;
Den Einfluß wehrt dir ab des Beſſern Angedenken.