Sohn, aufrecht ſei dein Gang, und all dein Thun aufrichtig!
Aufrechter Gang iſt fuͤr den Menſchen nicht unwichtig.
Er iſt, von Gott gewaͤhrt, die erſte hehrſte Gunſt,
Und iſt, vom Kind gelernt, die erſte ſchwerſte Kunſt;
Die, und die eng mit ihr verbundne Kunſt der Rede,
Begruͤndet und bedingt der andern Kuͤnſte jede.
Hoch halte ſie, o Sohn, und mach Gebrauch davon;
Steh aufrecht, wo du ſtehſt, nah oder fern dem Thron.
Vorm hoͤchſten Throne ſelbſt halt aufrecht die Gedanken;
Wen Gottes Gnade haͤlt, den laͤſſet ſie nicht wanken.
Steh wie ein frommer Knecht vor deinem Herrn aufrecht,
Geguͤrtet, winkbereit, zur Arbeit, zum Gefecht.
So geh, aufrechtes Haupts, ohn’ Hochmuth auf der Erde;
Aufrichtig ſei dein Sinn, dein Wort und die Geberde.
Halt aufrecht, wie dich ſelbſt, das Recht, wo du vermagſt;
Richt auf Erliegende, und dich, ſo du erlagſt.
Die Sterne winken dir, zu ihnen aufzurichten
Den Blick, und deinen Gang nach ihrem Lauf zu richten.