Es ſcheint alsob Natur bei jedes Thieres Bilden
Zur Hauptſach’ es gemacht allein vor allen Gilden,
Die Abſicht nur gehabt, es voͤllig auszuruͤſten,
Alsob nicht neben ihm beſtehn mehr andre muͤſten.
Alswie ein Bildner wol in jedes ſeiner Werke,
Nicht denkend anderer, legt ſeine ganze Staͤrke.
Sie ſtellt dem Krokodil die Zaͤhne ſo im Rachen,
Als wollte ſie zur Beut’ ihm alles Leben machen.
Die ehrnen Zacken ſtehn wie feſtgefugte Mauern,
Doch hinter jedem muß ein neuer Zahnkeim lauern.
Und wie der erſte bricht, ſo dringt der andre vor,
Der ſchaͤrfer iſt als er, und ſchließt die Luͤck’ im Thor.
Und unter dieſem lauſcht ein andrer noch verborgen,
Ein andrer unter dem, kein Mangel zu beſorgen.
Und ſo nach ſeiner Art der Tiger und der Hai,
Und ebenſo bedacht viel andre mancherlei.
Bei jedem uͤbet ſie gleich unumſchraͤnkten Brauch,
Daß alle Schoͤpfung ſei nur Futter ſeinem Bauch.
Und haͤlt ſie dadurch nicht allein das Gleichgewicht,
Daß jede Spitze ſich an einer andern bricht?
Sie ſchuf die einzelnen, als diene alles ihnen,
Da ſie einander all’, und all dem Ganzen dienen.