Nicht erſt vom Werkzeug wird Naturtrieb angehaucht,
Naturtrieb bringt hervor das Werkzeug das er braucht.
Das Voͤgelchen im Neſt will ſchon Gefieder regen,
Das nicht gewachſen iſt, und muß ſich wieder legen.
Mit ungewachſnem Horn ſiehſt du das Boͤckchen ſtoßen,
Und mit noch glatter Stirn vergebens ſich erboßen.
Das Boͤckchen fuͤhlt ſein Horn, das Voͤgelchen die Schwingen
Zum Voraus, und ihr Trieb ſucht ſie hervor zu bringen.
So ſiehſt du auch das Kind mit weicher Zunge lallen,
Eh noch das Werkzeug laͤßt vollkommne Toͤn’ erſchallen,
Und ſiehſt es zum Verſuch mit ſeinen Haͤndchen langen,
Noch eh ſie ganz geſchickt es wiſſen anzufangen.
Der Geiſt gebraucht nicht, weil ſie brauchbar iſt, die Hand,
Die erſt die Brauchbarkeit, weil er ſie brauchte, fand.
Er richtet nicht im ſchon gebauten Haus ſich ein,
Von innen baut er es, und zieht nicht erſt hinein;
Wie nicht die Schnecke kriecht ins leere Schneckenhaus;
Sie woͤlbt es um ſich her und ſtreckt den Kopf heraus.