Sein eigen nennt der Menſch ein Gut uneigentlich;
Daß Gutes iſt von Gott, geſteht er ſchweigentlich.
Du ſollſt, was deiner Art, was deinem Sinn kann eignen,
Wo dir’s auf deiner Fahrt begegnet, dir aneignen.
Der Eigner dieſer Welt das iſt ein Geiſt, der eignet
Sich dauernd alles zu, was fluͤchtig ſich ereignet.
Das Eigenthum iſt nur ein aͤußerlich Geleit,
Dein rechtes Eigenthum iſt Eigenthuͤmlichkeit.
Auf dieſe Eigenblum’ halt ohne Eigenruhm,
Und laß dir rauben nie dein eigenſt Eigenthum.
Gleichfern von Eigenſucht alswie von Eigenflucht,
In Eigenzucht gedeiht des Herzens Eigenfrucht.
Dis ſei mein eigner Sinn, zu ſeyn ohn’ Eigenſinn;
Mein eigen bin ich nur, wenn ich dein eigen bin.
Ich bin in Luſt und Schmerz liebeigen und leibeigen
Dir, welchem ſtets mein Herz blieb eigen und bleib’ eigen!