Erſt vom Beduͤrfnis gehn die Kuͤnſte aus zumeiſt,
Und werden Ueppigkeit alsdann, und endlich Geiſt.
Bekleidung war zuerſt Schutz gegen Witterung,
Dann kam Kunſtweberei, Schoͤnfaͤrberei in Schwung.
Nun im Gewand der Mod’ iſt Schoͤnheit ſelbſt erſchienen,
Daß ihr, der ewigen, die Formen wechſelnd dienen.
Die Huͤtte ward ein Haus, das Haus ward ein Palaſt,
Ein Tempel, wo die Kunſt das Goͤttliche umfaßt.
Feldmeſſung war zuerſt Erfindung geiz’ger Bruͤder,
Zu theilen unter ſich ganz gleich des Vaters Guͤter.
Die Meßſchnur ward auf ein erobert Land gezuͤckt,
Und ſtellte Grenzen her, wenn ſie der Strom verruͤckt.
Zuletzt ward ſie auf Erd’ und Himmel ausgedehnt,
Wo Unermeßliches der Geiſt zu meſſen waͤhnt.