Es iſt ein Doppelweg im Glauben und im Hoffen,
Dem Einzelnen iſt der, und der dem Ganzen offen.
Dem Einzelnen kann nur Vollendung jenſeit werden,
Doch wachſen ſoll das Heil des Ganzen hier auf Erden.
Und nicht der Einzelne ſoll nur allein ſich ſchwingen
Dorthin, er ſoll auch hier die Menſchheit weiter bringen.
Mein Sohn, alt iſt der Wahn und allgemein verbreitet,
Daß dieſe Welt durch vier Weltalter abwerts ſchreitet;
Daß in Verſchlechterung ſie immer tiefer ſinkt,
Und rettungslos zuletzt den Kelch des Todes trinkt.
Die Anſicht von der Welt muß werden umgedreht,
Daß ſie, auch nicht im Kreis, daß ſie ſtets aufwerts geht;
Daß nicht gewaltſam ſie zuletzt aus ihrem Kloben,
Vielmehr verſoͤhnend aus der Zwieſpalt wird gehoben;
Daß ihr, nach endlicher der Gegenſaͤtz’ Ausgleichung,
Ein Reich des Friedens bluͤht, wie fern auch der Erreichung,
Wo mit erneutem Sinn die ganze Bruͤderſchaar
Lebt, wie im Anbeginn das erſte Menſchenpaar.
Mein Sohn, ſowenig als des eignen Heiles Glauben,
Laß dieſen dir ans allgemeine Weltheil rauben.