Wer in den Spiegel ſieht, und ſieht ſich ſchoͤn darin,
Der ſpreche: Mache Gott mich gut, wie ſchoͤn ich bin.
Und wer den Spiegel ſieht und ſieht darin ſich haͤßlich,
Der denke, Guͤte ſei ihm doppelt unerlaͤßlich.
Die hoͤchſte Schoͤnheit iſt, die aus der Guͤt’ entſtand,
In der der Gegenſatz von Gut’ und Schoͤnem ſchwand.
Der Baum iſts, der zugleich die Frucht traͤgt und die Bluͤte,
Wo Schoͤnheit auch die Frucht, und ſchon die Bluͤt’ iſt Guͤte.
Das Gute hoffe nicht des Schoͤnen zu entbehren;
Nur ſchoͤn geſchliffen kann der Spiegel Licht gewaͤhren.
Des Guten hoffe nicht das Schoͤne zu entbehren;
Aus reinem Grund nur kann ſich rein der Spiegel klaͤren.
Das Schoͤne gebe dir zum Guten Gott vereint,
Der gut im Guten iſt, und ſchoͤn im Schoͤnen ſcheint.