Zwoͤlf Jahre war ich alt, da hatt’ ich ohne Fleiß
Faſt alles und noch mehr gelernt, als ich nun weiß.
Ich hatte ſchon die Frucht, wovon den Ruhm nun haben
Manch andre, die zuerſt ans Licht der Welt ſie gaben.
Und ruͤhm’ ich deſſen mich? Ich ruͤhme nur die Zeit,
Durch deren neuen Trieb das Neu’ allein gedeiht.
Gedanken kommen wie des Fruͤhlings goldner Duft,
Sie ſind nicht mein noch dein, ſie ſchwimmen in der Luft.
Sei dankbar, daß die Welt ſo reich dir dargeboten
Des beſten Wiſſens Schatz von Lebenden und Todten.
Du haſt ihn nicht geſucht, du haſt ihn nur gefunden;
Nun ſpend’ ihn liebend aus und ſei der Welt verbunden.