Nordoͤſtlich im Gebirg liegt eine feſte Stadt,
Worin ein eignes Volk ſich angeſiedelt hat.
Die glauben, daß ein Heil zukuͤnftig ſei den Frommen,
Und hoffen jeden Tag, der Heiland werde kommen.
Beim erſten Morgenſtral beſteigen ſie das Roß,
In vollem Waffenſchmuck, und reiten aus dem Schloß.
Entgegen reiten ſie dem Kommenden mit Prangen,
Alsob ſie ſeines Nahns Eilboten ſchon empfangen,
Alsob auf heute ſei die Ankunft angeſagt.
Und wenn nun, ohne daß er kommt, die Sonne tagt,
So reiten ſie zuruͤck, mit Trauer in den Mienen,
Und Klag’ im Mund: Er iſt heut wieder nicht erſchienen.