Ein weiter Thorweg iſt, ein Pfoͤrtchen eng zur Seiten,
Zum Gehn und Schreiten das, zum Fahren der und Reiten.
Im Fahrweg iſt Gedraͤng, heut Staub und morgen Koth;
Durchs enge Pfoͤrtchen kommt man immer gut zur Noth.
Ein Buͤcken darf dich nur und Druͤcken nicht verdrießen;
Allein zu Buck und Druck konnt’ ich mich nie entſchließen.
Und wie ich taͤglich dort geh’ aus und ein das Thor,
Zieh’ ich das weite ſtets dem engen thoͤricht vor.
Mir iſt, ein Ungluͤck muͤßt’ am Tage mich befallen,
Wo ich mich buͤckte durch das enge Joch zu wallen.
Und jeder Fahr ſchein’ ich mir fuͤr den Tag entgangen,
Wo meine Schritte durch den koth’gen Fahrweg drangen.
Du ſprichſt: ein Aberglaub’ iſt dis und Wahn ein toller.
Ja freilich, aber mir ein nicht unſegenvoller.
Denn nie gedankenlos geh’ ich nun aus und ein,
Stets unterm Thore faͤllt mir meine Thorheit ein.
Der Mann iſt weiſe, der an ſeine Thorheit denkt,
Und weiß, mit welcher Macht ſie unſre Schritte lenkt.
Wo dir’s unmoͤglich iſt der Thorheit widerſtreben,
Magſt du ihr wenigſtens der Weisheit Anſtrich geben.