Was geschehn, ist nicht zu ändern
Mit verweinten Augenrändern.
Nicht zu ändern sind die Sachen,
Noch auch, wie sie sind, zu lassen,
Sondern so zurecht zu machen,
Daß sie uns, wir ihnen, passen;
Also laß den Punkt uns fassen
Von den uns geraubten Pfändern!
Was geschehn, ist nicht zu ändern.
Fehlt dein einz’ges Mädchen dir,
Mir dein jüngster liebster Sohn;
Denke, daß wie viele wir
Eben uns entschlossen schon,
Sie in gute Pension
Einzuthun in fernen Ländern.
Was geschehn, ist nicht zu ändern.
Besser wird man dort sie ziehn,
Als sie würden hier erzogen;
Und als wir sie ließen ziehn,
Blieb uns manches unentzogen,
Was sie haben ausgezogen
Hier von farbigen Gewändern,
Nichts soll deren Farben ändern!
Laß das Angedenken prangen
Deiner Kinder, fleckenrein,
Laß es in den Schränken hangen,
Liegen in des Herzens Schrein!
Wird es je erbleichen? Nein!
Und sie selbst, gleich ihren Bändern,
Werden auch den Glanz nicht ändern.
Grüße kannst du ihnen senden
Jeden Tag ins ferne Land;
Gruß auch werden sie dir spenden,
Frisches Blatt von ihrer Hand,
Aufzufrischen altes Band,
Wenn sich dessen Farben ändern
Von verweinten Augenrändern.