Trost für Winterfrost,
Mai, bringst du herbei;
Roth läßt dein Gebot
Blühn die Blum aus Grün;
Und durch Vogelmund
Thust du jeder Brust
Lust und Freude kund.
Doch mein Sinn steht noch
Nicht auf Freudenlicht,
Ganz ist Blumenglanz
Hier zuwider mir;
Pein auch nur allein
Drang durch Vogelsang
Bang ins Herz mir ein.
Wann vom Winterbann
Frei mein Herz, o Mai,
Soll und freudenvoll
Seyn bei deinem Schein;
Richt’ hieher dein Licht,
Mach, was schläft, hier wach!
Ach, das kannst du nicht.
Geh nur hin und weh
Um dieß Heiligthum,
Lust, um diese Gruft!
Hall, o Vogelschall,
Lind im Frühlingswind!
Rief ich doch, und schlief
Tief und fest mein Kind.
Rief ich und es schlief
Taub vor mir im Staub,
Wind, so weckt geschwind
Auch es nicht dein Hauch.
Still und leise schwill,
Nah nicht stürmisch ja,
Da es schlafen will!