Ved de Greifswalder Studenters Besøg(1844)Es wird in alten MährenViel Schreckliches erzähltVon wilden Nordlandsbären,Auswendig ganz gestählt.Die schlugen an Südens AuenSich gar nicht angenehm,Und nahmen Güter und Frauen,Und machten sich’s recht beqvem.Jetzt lieben wir LustbarkeitenUnd schlachten nur dummes Vieh.Wir singen und spielen aus Saiten,Und haben ein Tivoli;Haben Cultur bekommen,Und trinken Caffé und Thee.Auch sind wir mitgeschwommenWohl über des Geistes See.Wir haben Kantianer,Vermoderte obendrein;Und vielerley andre „Aner”,Wir kennen „das reine Sein”.Wir sprechen ganz unbefangenVon Hegel und von Strauß.Etliche sind gegangenSchön über beide hinaus.(S’ist eine schöne SacheMit dieser Philosophie:Doch unsre alte SpracheVergehen wir darum nie.Wir danken Euch immer, Brüder,Für Bücher, Gesang und Wein;Doch unsre „Sönderjyder”Die wollen nicht Deutsche sein).Gesang und Wein vom Rheine,Und deutsche Wissenschaft,Haben uns in VereineGemildert die rohe Kraft.Wir haben gar Verse gedichtetVon Liebe und Rebensaft:Solches hat ausgerichtetDie gute Nachbarschaft.Drum sind wir hier versammettIn gutem Convivium.Drum wird hier Deutsch gestammelt,Drum schenken wir ein, und drum:Ein Hoch den wackern GästenVom Lande, wo spät und frühEs blüht an allen AestenMusik, Wein, Philosophie!