Was Menſchenkunſt gemacht, darf man zu nah nicht ſehn,
Nicht vorm Vergroͤßrungsglas kann es die Probe ſtehn.
Des Malers ſchoͤnſtes Bild, des Dichters ſchoͤnſtes Wort,
Zergliedr’ es und zerlegs, ſo iſt der Zauber fort.
Was Gottes Kunſt gemacht, erſcheint nach vorgenommner
Zergliederung, wenn auch nicht ſchoͤner, doch vollkommner.
Nicht ſchoͤner, weil ſich nur auf unſern Sinn bezieht
Die Schoͤnheit, und zugleich mit deſſen Taͤuſchung flieht.
Vollkommner aber, weil der Geiſt viel mehr darinn
Entdecket, als vermag zu faſſen Menſchenſinn.