Wol aͤrgern dumpfen Sinn des Geiſtes Widerſpruͤche,
Dem feinern aber ſind ſie duft’ge Wohlgeruͤche.
Denn in der Endlichkeit thut nur durch Widerſpruch
Unendlichkeit ſich kund, wie Segen in dem Fluch.
Die hoͤchſten Dinge, die dein Denken nie kann denken,
Gerad’ auf dieſe muß ſich ſtets dein Denken lenken.
Was du erkenneſt als unweſenhaften Schein,
Bekenneſt du zugleich als weſenhaft allein.
Und was als Wirklichkeit dir ſteht vor allen Sinnen,
Macht in Unwirkliches der hoͤchſte Sinn zerrinnen.
Nur wenn du ſo zugleich bejaheſt und verneineſt,
Fuͤhlſt du, daß im Gemuͤt du Gott und Welt vereineſt.