Gott theilet, wie er will, die Guͤter aus hienieden;
Fragſt du, warum er dem hat mehr als dem beſchieden?
Wenn du nur wenig haſt, ein andrer hat noch minder;
Du biſt bei weitem nicht das aͤrmſte ſeiner Kinder.
Doch ſeiner Kinder auch das aͤrmſte fuͤhlt ſich reich,
Das Gottes Kind iſt, dies Gefuͤhl macht alles gleich.
Du moͤchteſt theilen mit den Reichen wohl auf Erden
Die Fuͤlle, nicht auch mit den Armen die Beſchwerden?
Wenn Alles aber gleich getheilet Allen wuͤrde,
Leicht kaͤm’ auf dich von Gut noch minder, mehr noch Buͤrde.
Drum laß, wie’s iſt getheilt, und nimm an Luſt und Leid
Der Bruͤder Antheil ohn’ Hartherzigkeit und Neid.
Den Reichen laß ſein Gut, wenn er’s allein will tragen,
Und tragen hilf ſo viel du kannſt des Armen Plagen.