Den Menſchen gnuͤget nie, was Menſchen wiſſen koͤnnen,
Kein Vorrecht wollen ſie darin den Goͤttern goͤnnen.
Doch hat ſolch Wiſſen nie ſie goͤttergleich gemacht,
Um ihren menſchlichen Verſtand nur oft gebracht.
Laß uns, was vor uns ſteht, gewahren und erfahren,
Und was daruͤber geht, auf dahinuͤber ſparen.
Es iſt ja gut daß uns bleib’ etwas vorbehalten,
Das wir zu ſeiner Zeit mit neuer Luſt entfalten.
Ich ſage dir auch nicht, du ſollſt dich gar nicht ſchwingen
Hinan, hinuͤber nur mit Hals und Kopf nicht ſpringen.
Es iſt ein Unterſchied, ob man hinuͤber blicke,
Ob man hinuͤberſpring’ und breche das Genicke.
Schwing dich empor und hol’ herab von dort die Ahnung,
Die gnuͤgt zur Mahnung dir, die gnuͤget dir zur Bahnung,
Zur Mahnung deines Wegs, daß du nicht ſinkſt in Ruh,
Zur Bahnung eines Stegs dem hoͤhern Ziele zu.
Inzwiſchen, wenn du weißt, du biſt im Weg zum Ziel,
Sieh rechts und links dich um! auf Reiſen ſieht man viel.
Die dumpf verrannten ſinds, die nur im Auge haben
Das Ziel, und unbeſchaut die ſchoͤne Welt durchtraben.
Kurzſichtige, die ſich als gar fernſichtige preiſen;
Denn nur aufs Ziel zu ſehn, verdirbt die Luſt am Reiſen.