Du biſt zu ſehr geneigt, andre nach dir zu richten,
Jedwedem dein Gefuͤhl im Buſen anzudichten.
Danach benenneſt du den einen hochbegluͤckt,
Und einen andern tief in Noth hinabgedruͤckt.
Du ſetzeſt nur voraus, daß ſie in ihren Lagen
Sich fuͤhlen muͤßten ſo wie du ſie wuͤrdeſt tragen.
Bedenke: jeder lebt in ſeinem Element,
Ob dumpf ob licht es ſei, wie wer kein andres kennt.
Ihr Leben fuͤhlen ſie in angemeſſner Lage
Nicht als beſondre Luſt, noch als beſondre Plage.
In dem Gefuͤhle ſollſt du ſie durch deins nicht ſtoͤren,
Und nicht das deinige durch Traͤumerei bethoͤren.