Weil eben wir die Fahrt zu thun ſind im Begriffe,
Von der du biſt gekehrt mit wohlbehaltnem Schiffe;
So gib Erfahrungen von dir uns zu Geleitern,
Damit wir ſicher ſind, an Klippen nicht zu ſcheitern.
Denn ſchwierig iſt die Fahrt, ſo ſagt man, und gefahrvoll,
Und unternehmen ſoll ein Mann ſie fein gewahrvoll. —
So nehmet meinen Rath! wol braucht hier Rath ein Mann;
Doch wißt, daß keinen Rath man hier gebrauchen kann.
Wen nicht das Gluͤck beraͤth, wer ſich nicht kann berathen,
Mit keinerlei Geraͤth wird ihm die Fahrt gerathen.
Die Wege ſind ſo breit, wer ſchief kommt, kommt ſo ſchief;
Der Abgrund iſt ſo weit, wer faͤllt, der faͤllt ſo tief.
So viele Schiffe ſchon gefahren dieſe Straſſen,
Hat keines hinter ſich ein Fahrgeleis gelaſſen.
Sie zogen eine Spur ſolang nur als ſie fuhren,
Und wer nach ihnen fuhr, zog wieder andre Spuren;
Die, wann er iſt vorbei, im Glatten wieder ſchwinden;
Und jedem ſteht es frei, ſtets eignen Weg zu finden.
Verſehn iſt dieſer Weg mit keinen Meilenzeigern,
Als nur mit Sternen, die die Anzeig’ oft verweigern.
Zwar mit Markſteinen iſt des Weges Rand beſetzt,
Doch merkt dein Rad ſie nicht, bis es ſich dran verletzt.
Ein hoͤlzern Roͤſſlein rennt auf endlos gruͤnen Raͤumen,
Ihm waͤchſt kein Haͤlmchen Gras, es wird nur ſatt von Schaͤumen.
An Waſſer fehlt es nicht zur Rechten noch zur Linken,
Zum Trinken iſt es nicht, es iſt nur zum Ertrinken.
Du weißt nicht, ob der Weg wird ſteil ſeyn oder eben,
Da nach Gefallen er ſich ſenken kann und heben.
Was hilfts, ausfuͤhrlich dir das Fahrnis zu beſchreiben?
Erfahr es ſelbſt, wenn du nicht willſt zu Hauſe bleiben.