Mein Kind, o koͤnnt’ ich dich, da du nun auf die Schwellen
Des Lebens eintritſt, gleich ans Ziel im Geiſte ſtellen;
Damit du, was gethan am Schluß einſt deiner Bahn
Du moͤchteſt, thaͤteſt jetzt, indem du ſie tritſt an.
Mein Kind, auf dieſem Weg bin ich vor dir gegangen;
Was hilfts, vor Dornen dich zu warnen und vor Schlangen?
Mein Kind, mit deinem Gang heb’ ich neu meine Schwingen;
Was ſelbſt mir nicht gelang, das moͤge dir gelingen.
Was ſelbſt ich nicht errang, das moͤgeſt du erringen;
Was unvollbracht ich ließ, Gott laſſ’ es dich vollbringen.
Mein Kind, ich zittre beim Gedanken ſchon, daß fallen
Du koͤnneſt, und allein muß ich dich laſſen wallen;
Allein, in Gottes Hut, allein mit deinem Muth;
Schreit und bedenk, daß man zuruͤck den Schritt nie thut.