Zum Drucke.
Die Zeiten ſind vorbei, wo ein gefluͤgelt Wort
Aus Saͤngers Munde gieng von Mund zu Munde fort.
Jetzt, um zu fliegen, muß es ſich papierne Schwingen
Anheften, die es ſchwer von Ort zu Orte bringen.
Verwundert und beſchaͤmt ſeh’ ich die Buͤcherballen,
Auf denen, was ich ſchrieb, in alle Welt ſoll wallen.
Wie leiblich maſſenhaft geworden iſt der Geiſt;
So breit ſich in der Welt zu machen, o wie dreiſt!
Doch, wenn ich denke, daß hier ſtehn verſammelt koͤnnten
Wol tauſend, die ein aufmerkſames Ohr mir goͤnnten —
Nun ſind die tauſend nicht vereint auf einem Platz,
Doch vorenthalten ſei drum ihnen nicht der Schatz.
So ſend’ ich tauſendfach gedruckte Baͤndchen aus,
Daß ſein beſonder Theil jedwedem komm’ ins Haus.
Ein Uebelſtand iſt nur bei ſo vertheilten Gruͤßen:
Daß die Empfaͤnger ſie mit Geld bezahlen muͤßen.
Strafe der Wißbegier! entbehren will ſie nicht
Ein Wort, das einſam mit ſich ſelbſt ein Dichter ſpricht.