Poeten, laſſet uns treulich zuſammen halten!
Erkaͤlten duͤrf’ uns nicht die Welt, noch ſelbſt erkalten.
Haucht aus euch nur die Glut, die Gott in euch gehaucht,
Und bleibet wohlgemuth, wenn draußen ſie verraucht.
Wer groͤßer, kleiner ſei, das laſſet uns nicht ſtreiten;
Uns richtet dieſe Zeit, ſie richten kuͤnft’ge Zeiten.
Gar viel was heute glimmt, wird uͤber Nacht verglimmen;
Und was nun oben ſchwimmt, wird fort im Strome ſchwimmen.
Was dem das meiſte gilt, wird der am meiſten ſchelten,
Und drum, was dieſer ſchilt, wird jenem doppelt gelten.
Gut Werk iſt Dichterei, die feine wie die plumpe,
Und nur Kunſtrichterei iſt ein Geſchaͤft fuͤr Lumpe.