Welch Ungluͤck, weder recht zu wachen noch zu traͤumen,
Auf Erden nicht zu Haus noch auch in Himmelsraͤumen.
Im Schlaf zu wachen und zu wandeln, kann dir taugen
Sowenig als ein Schlaf mit halbwach offnen Augen.
Abwechſelnd muͤſſen Schlaf und Wachen ſich erfriſchen,
Nicht laſſen ſich die zwei wie Wein und Waſſer miſchen.
Nicht gatten koͤnnen ſich die zwei wie Licht und Schatten,
Ohn’ unerquicklich eins am andern zu ermatten.
Die Daͤmmerung iſt ſchoͤn, doch nur als Uebergang,
Ob aus ihr Sternennacht, ob Sonnentag entſprang.
So zwiſchen Wachen auch und zwiſchen Schlafen liegt
Ein ſchoͤner Augenblick, ſchoͤn weil er ſchnell entfliegt;
Wo Seele Buͤrgerin ſich fuͤhlet zweier Welten,
Und in dem Augenblick vergleicht, was beide gelten.