Wie gegen Morgen, wann die Nacht die Macht verlor,
Allmaͤhlich duͤnner um die Sinne wird der Flor
Des Schlummers, der dir hat die Außenwelt verhaͤngt,
Daß ſie nun ein zu dir ſich durch die Ritzen draͤngt;
Und heller hinterm Flor ſchon das Bewußtſeyn daͤmmert
Von dem was gegen Ohr und Auge dumpf dir haͤmmert;
Des Wachens Bildertanz dem Traumgeſtaltenchor
Sich miſcht, bis dieſer ganz in jenem ſich verlor:
So gegen’s Ende, wann die Macht verliert das Leben,
Und ſich der Schleier will von einem Jenſeits heben,
Tritt in dies Traumgewirr, das ſchon verworrner kreiſt,
Von hoͤhrem Wachen auch ein halbverhuͤllter Geiſt;
Daß mit dem Seelenaug’ und mit dem Herzensohr
Du ſieheſt, hoͤrſt, was du nicht hoͤrteſt, ſahſt zuvor.
Dann uͤberhoͤre nicht die leiſen Ahnungen,
Von reinerm Ton und Licht die fernen Mahnungen;
Von einem Licht, das ſich mit dieſem nicht vertraͤgt,
Von einem Hauch, wodurch ſich dieſer Rauch zerſchlaͤgt;
Von Morgenluft, die macht den Duft der Nacht zerrinnen,
Vom Gruß, daß nun Verdruß muß und Genuß vonhinnen.
Dann traͤum noch aus geſchwind den Traum, der dich ergetzt,
Froh, daß er ſo gelind ſich um ins Wachen ſetzt.