Es ragt ein Inſelberg, der bis zu ſeiner Spitze
Von ſeinen Wurzeln auf, traͤgt vielverſtreute Sitze,
Landbauerwohnungen, jede von ihren Schatten
Umgruͤnt, umringt von rind- und rehbegraſten Matten.
Den Gipfel aber kroͤnt ein Thurm und Gotteshaus,
Rings ſichtbar um den Berg von jeder Wohnung aus.
Dort oben wohnt erhoͤht, und Niemand fuͤhlt ſich hehrer,
In Mitten ſeiner Welt, ein Prieſter und ein Lehrer.
Von ihm aus ruft die Glock’ an jedem Abhang nieder,
Am Morgen zum Geſchaͤft, zur Ruh am Abend wieder.
Fruͤh hoͤren ſie die Glock’, und beten beim Erwachen,
Wie ſie ſie hoͤren ſpaͤt und Feierabend machen.
Am Feſttag droben ſchallt der Lebenden Gebet,
Und ihre Todten ruhn dort himmelsluftumweht.
Dorthin zur Schule gehn die lernbegier’gen Kinder;
Geſchwinde gehts hinauf, herunter noch geſchwinder.
Doch vor der Lehr’ und nach ſteht er auf ſeinem Thurm,
Mißt Wind- und Wolkenlauf, waͤgt Sonnenſchein und Sturm.
So den Kalender ſtellt er ſeinem Voͤlklein immer,
Es baut danach ſein Feld, und Segen fehlt ihm nimmer.
Er aber, der am Tag war ſeines Volkes Hirte,
Wird, wann der Abend naht, den Wanderern zum Wirte.
Vom hohen Soͤller ſpaͤht er, ob ein Gaſt ſich nahe,
Der von ihm Speiſ’ und Trank und naͤcht’ge Raſt empfahe.
Und ſieht er keinen nahn, ſo winkt er ſeinen Segen
Nach allen Huͤtten hin, und geht der Ruh zu pflegen.