Dem unbeſchriebnen Blatt des Geiſtes in dem Kinde
Schreib unbedaͤchtig nicht zu viel ein zu geſchwinde.
Zwar wird nie voll das Blatt, ſtets neu zu uͤberſchreiben,
Doch keine Schrift ſo feſt wird als die erſte bleiben.
Ja keine Kunſt vermag ſie voͤllig wegzuwiſchen;
Was man auch druͤber ſchreibt, ſie ſchimmert durch dazwiſchen.
Und manchen Forſcher freuts, den Neues wenig freut,
Wenn rathend er die halb ſichtbare Schrift erneut.
Du ſelber moͤgeſt einſt, wann ſpaͤtre Schriften ſchwinden,
Erloſchne Kinderzuͤg’ im Herzen wieder finden.