Oft geh’ ich durch die Flur, mein Auge ſtill zu weiden,
Alswie ein Hirt ſein Lamm auf uͤberbluͤmten Heiden.
Dann frag’ ich mich, was ich die Blumen ſonſt gefragt,
Und ſage mir, was ſonſt die Blumen mir geſagt.
Von der ich einen Gruß empfangen hab’ im Winde,
Ihr Blumen ſaget mir, wo ich die Liebe finde.
Geh ſuche nur! ſie iſt wie Kindes Feſtbeſcherung
Von Mutter auf der Flur verſteckt in Blumumwehrung.
Neugierig ſchaut’ ich da in alle Blumenwiegen,
Und glaubte ſie wie Thau in jedem Kelche liegen.
Und da wo ich ſie fand, da ſtellten ſich im Kreiſe
Die Blumenchoͤre auf, mit mir zu beten leiſe.
Die Blumen frag’ ich nun: wo iſt ſie hingekommen?
Und leiſe ſagen ſie: den Strom hinabgeſchwommen.
So ſchwimme nur den Strom auch du, o Thraͤn’, hinab,
Und wo du treibſt ans Land, dort iſt der Liebe Grab.
Dort melde mich der Lieb’ und ſage: Bald wird kommen
Die muͤde Sehnſucht auch, und ſei hier aufgenommen.
Und wo die Sehnſucht ruht, da ſtellet euch im Kreiſe,
Ihr Blumenchoͤre, auf, und betet ob ihr leiſe.