O wende dich an das, mein liebendes Gedicht,
Im Menſchen, was vereint, an das, was trennet, nicht!
An das nicht, was nur trennt, und ewige Trennung ſtiftet,
Der beiden Welten Heil mit heiligem Gift vergiftet;
Was als das einzige Heil fuͤr hier des Staates Norm
Aufſtellen und fuͤr dort will eines Glaubens Form;
Daß vor dem heiligen unheiligen Kriege Frieden
Und Gluͤck zu finden ſei nicht droben noch hienieden.
Von dieſes Fiebers Froſt, von dieſes Fiebers Glut,
Erſtarrt der Menſchheit Herz, verſiegt ihr Lebensblut.
In dieſen Todesfroſt blaſ’ einen warmen Hauch,
Und einen klaͤrenden in dieſen dumpfen Rauch!
Das reine Menſchliche im Menſchen wend’ hervor,
Der ewigen Sonne zu den Liebesfruͤhlingsflor!
Daß ſich die Menſchheit einſt fuͤhl’ Eins, wie einſt ſie war,
Und wie ſie noch ſich fuͤhlt in jedem jungen Paar.
Dis liebende Gefuͤhl, aufs Leben ausgedehnt,
Und auf die Welt erſtreckt, iſt was der Geiſt erſehnt.
Hinweg, was zwaͤngt und engt! herbei, was Bande ſprengt,
Und nur mit Liebesband Geiſt und Natur umfaͤngt!