Reich iſt wol der Gehalt, allein die Form iſt ſteif;
Weich war die gruͤne Saat, hier ſind die Aehren reif. —
Drei Saͤle ſchritt ich durch, gebaut im Haus der Zeit,
Fuͤr Zukunft, Gegenwart, und fuͤr Vergangenheit.
Im Saal der Zukunft ſah ich farbige Tapeten
Mit Bildern, die heraus ins Leben wollten treten.
Im Saal der Gegenwart ſah ich nach allen Seiten
Die ſchon ins Leben eingetretnen Bilder ſchreiten.
Im der Vergangenheit geweihten Saale nun
Sah ich zu Stein erſtarrt die Lebensformen ruhn.
Ich ſprach: Die Malerei malt uns der Zukunft Flor,
Und die Bildhauerei ſtellt das Vergangne vor.
Es iſt wol Poeſie, die zwiſchen beiden Sfaͤren
Uns die Geſtalten ſoll der Gegenwart erklaͤren.
Die ew’ge Gegenwart, was iſt ſie? die Natur:
Ein Schein Vergangenheit, ein Schein die Zukunft nur.
Von hier und dort der Schein ſchwebt um die Wirklichkeit,
Und immer tauſcht den Platz Zukunft-Vergangenheit.
Das Gegenwaͤrt’ge wird in Zukunft ſeyn vergangen,
Und das Vergangne hat als Kuͤnft’ges angefangen.
Eh das Vergangne war, war es als Zukunft ſchon;
Und Alles bleibt im Jetzt, wann Einſt und Einſt entflohn.