Des Herzens Pfoͤrtner iſt des Mannes Angeſicht,
Der den und den Empfang beim Herren dir verſpricht.
Ein freundliches Geſicht wird Hoffnung dir erwecken,
Und ein unfreundliches zuruͤck die Hoffnung ſchrecken.
Doch oft, wann du zum Herrn gelangt, haſt du entdeckt,
Daß Hoffnung oder Furcht der Pfoͤrtner falſch erweckt.
Ein herzensholder Herr hat oft unholde Mienen
Zu Dienern, waͤhrend auch unholdem holde dienen.
Drum laß ein Laͤcheln dir nicht zuviel Hoffnung wecken,
Und auch ein Schmollen laß nicht gleich zuruͤck dich ſchrecken.
Ihr aber, Herzensherrn, ſagt euern Dienern fein,
Daß ſie nicht euerm Sinn umhuͤllen falſchen Schein.
Warum ſoll Freundlichkeit vergebens Hoffnung wecken,
Und gar Unfreundlichkeit zuruͤck die arme ſchrecken?
Die muͤden Hoffnungen, die oft ſo irre gehn,
O koͤnnten ſie das Ziel gleich recht am Eingang ſehn!