Im heil’gen Weda hat ſein Wort Gott offenbart;
Doch ſein Verſtaͤndnis nun, wo iſt es aufbewahrt?
Im Weda ſelber, der, in ſich verſtaͤndlich klar,
Zureichend ſich aus ſich erklaͤret immerdar.
Wol ſo von Urſprung klar iſt Gottes Wort entfaltet,
Allein die Sprach’, in der es ſpricht, iſt nun veraltet.
Du, um ſie zu verſtehn, mußt ſie erſt uͤbertragen;
Und ob den rechten Sinn du trafſt, wer kann dirs ſagen?
So ſcheint das heil’ge Wort zu rechten Sinns Erbeutung
Zu fordern fort und fort ein heil’ges Amt der Deutung.
Wer aber kann und darf nun fuͤhren dieſes Amt,
Daß irdiſch nicht entweiht ſei, was vom Himmel ſtammt?
Zu Richtern wirft ſich auf der Schriftgelehrten Zunft;
Doch wir empfehlen dir Schiedsrichterin Vernunft.
Und wer unfaͤhig mit Vernunft iſt zu vernehmen,
Mag unvernuͤnftiger Auslegung ſich bequemen.