Zu Naciketas einſt, dem Weiſen, kam der Tod,
Der alle Herrlichkeit der Welt zur Wahl ihm bot.
Von Roſſen, feurigen, gezogen war ſein Wagen,
Worauf Erobrerſchwert’ und Koͤnigskronen lagen.
Mehr als von Sonnenſchein und Mondglanz ſtralt der Wagen,
Mit allem Prachtgeſtein und Gold der Welt beſchlagen.
Die Freuden und die Kuͤnſt’ im Fruͤhlingsblumenkranz
Begleiteten die Fahrt mit Sang und Klang und Tanz.
Und aus dem bunten Chor aufrichtete der Tod
Sich hoch, als er die Wahl dem Naciketas bot:
Erwaͤhle, was du willſt, von dieſen Guͤtern allen;
Denn deine Weisheit hat erregt mein Wohlgefallen.
Doch Naciketas ſprach: Wenn ich die Weisheit habe,
Wie duͤrft’ ich denn von dir begehren ein Gabe?
Satt wird das Menſchenherz von allen Schaͤtzen nicht;
Und wer begehrte ſie, der ſah dein Angeſicht?
Das Leben, was es hat und iſt, was iſts? ein Hauch:
Der Hauch vergeht durch dich, und du vergeheſt auch.
Laß dieſen Lebenshauch mich hauchen denn in Frieden,
Solang es dir beliebt, und es mir iſt beſchieden.
Er ſprachs, da war der Tod mit Wagen und mit Roſſen,
Mit Schlacht und Macht und Pracht, in Nacht und Nichts zerfloſſen.