Du ſagſt, nothwendig hat das Beſte Gott gemacht,
Nicht beſſer konnte ſeyn die Welt hervorgebracht.
Denn dem Allmaͤchtigen, Allguͤtigen, Allweiſen,
Geziemt das Beſte nur aus des Denkbaren Kreiſen.
Nicht einmal willſt du ihm, dem Allerfreiſten, goͤnnen
Die Freiheit, daß ers auch hab’ anders machen koͤnnen!
Ich aber ſage dir, was mir ein Dichter ſagte,
Den ich um den Verhalt des hoͤchſten Dichters fragte.
Er ſprach: die Laien haͤlt ein Vorurteil gebunden,
Wenn ein vollkommnes Werk ſie haben vorgefunden,
Zu meinen, daß es gar nicht anders koͤnne ſeyn,
Und ſich am ganzen Bau nicht ruͤcken laſſ’ ein Stein.
Am Bau, dem fertigen, iſt freilich nichts zu ruͤcken,
Doch zur Verfertigung gab es gar viele Bruͤcken.
Und jeder Dichter weiß, wie gut ihm ſo die Sachen
Gelungen, daß er ſie auch anders konnte machen.
Und macht’ er anders ſie, ihr ſtimmtet wieder bei,
Daß dis das Beſt’, und gar kein andres moͤglich ſei.
Gott der nach ſeiner Wahl hier macht’ ein Beſtes ſo,
Ein andres Beſtes macht er irgend anderswo.