Schmeichelndste der Lügnerinnen,
Hoffnung,
Laß die Täuschung nicht zerrinnen,
Hoffnung!
Webe zu dein Truggewebe,
Fahr nur
Fort, den goldnen Duft zu spinnen,
Hoffnung!
Einen Schleier über
Mutter-Augen,
Blendwerk über Muttersinnen,
Hoffnung!
Daß sie wähne, mütterliche
Pflege
Müss’ es über’n Tod gewinnen,
Hoffnung!
Daß sie in des Sterbeflämmchens
Zucken
Neues Leben seh’ beginnen,
Hoffnung!
Halt am Krankenbett die Kranke
Aufrecht,
Wärterin der Wärterinnen,
Hoffnung!
Weil du von mir bist entflohen,
Floh ich;
Bleib du bei der Mutter drinnen,
Hoffnung!
Wer, wenn alle sie verlassen,
Bleibt ihr,
Wenn auch du noch gehst von hinnen,
Hoffnung?
Einer bleibt, von dem gesandt du
Selber
Schwebst herab von jenen Zinnen,
Hoffnung!