Gestorben seyn, muß eine Wonne seyn,
Zu sterben auch ist keine große Pein;
Als sterben schwerer ist es sterben sehn
Das, was man liebt, doch wirds vorübergehn;
Wenn sie uns dann nur Ruhe ließen haben,
Wenn nicht das Ärgste wäre, das Begraben;
Wo von Zudrängern rückt, von Müßiggängern
Ein Heer einher, die Qual dir zu verlängern,
Die zur Hinrichtung macht den Leichenzug,
Bis endlich die Erlösungsglock’ anschlug,
Daß man dein Liebstes nur trag’ aus dem Haus,
Das du nun selber wünschen mußt hinaus,
Daß aus nur sei, nur aus
Das Gräßliche, der Leichenschmaus,
Was schauderhaft dein Innerstes empört,
Dir die Besinnung, dir die Andacht stört,
Die dieser Stunde wohl gehört;
Als hätten wir für Thoren
Gezeugt nur und geboren,
Erzogen und verloren
Ein Kind, damit sie möchten fein versuchen
Die Kindtaufs- erst und nun die Leichenkuchen!
Still, bete, Herz, damit du nicht mußt fluchen!