Ein Rosenbaum vorm Hause stand,
Der wachsend sichs getraute,
Daß er, aufsteigend an der Wand,
Ins obre Fenster schaute.
Dann als der Rosenbaum am Haus
Verdarb in Winterfrösten,
Da sah zum obern Fenster aus
Ein Röslein, uns zu trösten.
Das Röslein, ach, ist schnell verblüht,
Wir sahn zu Grab es neigen;
Und wieder ist der Baum bemüht
Zum Fenster aufzusteigen.
Mag er nun wachsen groß und hoch,
Zum höchsten und zum größten,
Für das verblühte Röslein doch
Wird er uns nimmer trösten.