Soll ich denn in diesen
Tagen Meinen Verlust,
Immer ihn von neuem tragen,
Meinen Verlust?
Denn das Herz verliert von neuem,
Was es beklagt;
Und ich soll von neuem klagen
Meinen Verlust!
Alte Freunde und Bekannte
Kehren zurück;
Jedem einzeln muß ich sagen
Meinen Verlust.
Alle Frühlingsblumen sehn wie
Fragen mich an,
Jede will von mir erfragen
Meinen Verlust.
Jede nimmt wol Thau ins Auge,
Keine jedoch
Lässet sich am Herzen nagen
Meinen Verlust.
Thöricht, wer noch um Verlornes
Worte verliert;
Nicht auf Worte will ich wagen
Meinen Verlust.
Nicht der Neugier dieser Lüfte
Geb’ ich ihn Preis,
Daß sie in den Wind nicht schlagen
Meinen Verlust.
Nicht dem Schmeicheln dieser Wellen
Trag’ ich ihn auf;
Sie verscherzten im Entjagen
Meinen Verlust.
Nicht den Vögeln in dem Walde
Thu’ ich ihn kund,
Daß sie sängen mit Behagen
Meinen Verlust.
Nicht gelinder wird im Busen
Schlagen mein Herz,
Wenn die Nachtigallen schlagen
Meinen Verlust.
Und wie Vielen mitgetheilt ich
Habe mein Weh,
Muß ich ungetheilt doch tragen
Meinen Verlust.