„Daß es Täuschung ist, weiß ich,
Doch mit Willen entreiß’ ich
Der lieben Täuschung mich nicht:
Vor deinem Bild wenn ich weine,
Scheinen zu stehen meine
Thränen in deinem Gesicht.
Daß es Täuschung ist, weiß ich,
Aber immer befleiß’ ich
Der traurigen Täuschung mich gern:
Vor meinen Augen, den nassen,
Scheinst du mir zu erblassen,
Wie in Wolken ein Stern.
Daß es Täuschung ist, weiß ich,
Aber das Netz zerreiß’ ich
Der holden Täuschung nicht:
Wenn ich die Thrän’ abwische,
Kehrt Lebensglanz und Frische
Zurück auf dein Angesicht.
Daß es Täuschung ist, weiß ich,
Doch einen Trost verheiß’ ich
In deinem Namen mir;
Du sprichst: dein Weinen lasse,
Damit ich nicht erblasse;
Lächle, so lächl’ ich dir!”