Ich bin vom Berg der Hirtenknab,
Seh’ auf die Schlösser all herab.
Die Sonne stralt am ersten hier,
Am längsten weilet sie bei mir.
Ich bin der Knab vom Berge!
Hier ist des Stromes Mutterhaus,
Ich trink’ ihn frisch vom Stein heraus;
Er braust vom Fels in wildem Lauf,
Ich fang’ ihn mit den Armen auf.
Ich bin der Knab vom Berge!
Der Berg, der ist mein Eigenthum,
Da ziehn die Stürme rings herum,
Und heulen sie von Nord und Süd,
So überschallt sie doch mein Lied:
Ich bin der Knab vom Berge!
Sind Blitz und Donner unter mir,
So steh’ ich hoch im Blauen hier;
Ich kenne sie und rufe zu:
Laßt meines Vaters Haus in Ruh!
Ich bin der Knab vom Berge!
Und wann die Sturmglock’ einst erschallt,
Manch Feuer auf den Bergen wallt,
Dann steig’ ich nieder, tret’ in’s Glied,
Und schwing’ mein Schwerdt, und sing’ mein Lied:
Ich bin der Knab vom Berge!