Den Leipziger Freunden,
d. 21. Mai 1837.
Wofuͤr belohnt ihr mich? Was hab’ ich oͤffentlich,
Beſondres was gethan fuͤr dich, und dich, und dich?
Die Welt belohnt ſonſt nur die Dienſte der Partei,
Die Dienſte des Bedarfs, des Nutzens mancherlei.
Doch ſolches Dienſtes frei und ledig iſt das Schoͤne;
Darum verlang’ es nicht, daß ird’ſcher Lohn es kroͤne.
Der ſtille Beifall ſoll, die Theilnahm’, ihm genuͤgen;
Ihr aber wollt dazu ein glaͤnzend Zeichen fuͤgen.
Das was kein Koͤnig thut, habt ihr zu thun den Muth,
Mit Ausdruck innren Werths zu ſtempeln aͤußres Gut.
Das iſt ein hoͤhrer Sinn, ein reicherer Gewinn,
Und ſtolz empfind’ ich mich, wie ſchoͤn belohnt ich bin.
Des Dichters Selbſtgefuͤhl ſoll das zu Thaten treiben,
Um wuͤrdig, wie ihr ihn befunden habt, zu bleiben.