Wie um die Sonne rund Planeten gehn im Kreiſe;
Was ruͤndet auf der Welt ſich nichts in gleicher Weiſe?
Die ſchoͤne Ganzheit ſcheint dem Ganzen vorbehalten,
Im Einzlen uͤberall Zerſplitterung zu walten.
Und nur ein Eiland gibts, ich weiß nicht wo auf Erden,
An dem die Ordnungen des Himmels ſichtbar werden.
Im Mittelpunkte ſteht die Koͤnigsburg, im Bogen
Sind Kreiſe ſiebenfach des Lebens hergezogen.
Der erſte Kreis die Stadt, der Koͤnigsburg zu Fuͤßen,
In ſtolzer Dienſtbarkeit, geſchaͤftig in Genuͤſſen.
Der zweite Kreis umgibt die Stadt, ein Gartenſaum,
Wo gruͤn des Lebens waͤchſt und der Erkenntnis Baum.
Der dritte Kreis umfaͤngt die Gaͤrten, ein Gefilde,
Wo Pflug und Sichel geht der arbeitfrohen Gilde.
Der vierte Kreis ums Feld ein Waldrevier gereiht,
Wo freie Thiere gehn, der freien Jagd geweiht.
Der fuͤnfte Kreis ums Waldgeheg’ ein Klippenrand,
Mit Edelſtein im Schooß und Perlenſaat im Sand.
Der ſechſte Kreis umſpielt den Strand, des Meeres Flut,
Wo ſicher ſich zu Schiff begibt des Landes Gut.
Der Kreis der ſiebente zuletzt ums Meer gezogen,
Das iſt, mit Sonn’ und Mond geſchmuͤckt, der Himmelsbogen.
Begluͤckt der Koͤnig, der den Mittelthron beſitzt,
Von wo mit Blicken er durch ſieben Kreiſe blitzt.
Von Kreis zu Kreiſe geht ſein Herrſcherwort hinaus,
Und wird nicht uͤbertoͤnt von Wald- und Wogenbraus.
Und kommt zum aͤußerſten das Wort zum Himmelsbogen,
Verneigen ſchweigend auch ſich Sonn’ und Mond gewogen.
Der Herrſcher moͤcht’ ich ſeyn, und dieſer nur allein;
Denn jeder andre ſcheint mir gar beſchraͤnkt und klein.