Es geht ein ſchmaler Weg hin zwiſchen Strom und Klippe,
Ein Wandrer mittendurch geht mit verlechzter Lippe.
Den Durſt zu loͤſchen, koͤnnt’ er hier am Strome nippen,
Und an den Beeren dort, die wachſen auf den Klippen.
Doch doppelte Gefahr droht her von Strom und Klippe,
Und lieber weiter geht er mit verlechzter Lippe.
Denn unten lauſcht im Schilf des Stroms ein Krokodill,
Und oben im Gebuͤſch der Klipp’ ein Tieger ſtill.
Und wenn der Wandrer ſtill und ſchnell nicht geht die Bahn,
So faͤllt hier Krokodill und dort ihn Tieger an.
Er denkt: waͤr’ ich der Hund, der gleiche Sorge fuͤhlt
Mit gleichem Durſt, und ihn am Strom im Laufen kuͤhlt.
Waͤr’ ich das Voͤgelein, das auf der Klippe naſcht,
Ohn’ Aengſte, daß nach ihm der große Wuͤrger haſcht.
Waͤr ich der Gott des Orts! den Wanderern zum Segen
Fuͤhrt’ ich das Krokodill dem Tieger ſelbſt entgegen;
Daß aneinander ſelbſt ſie ſtumpften ihren Zahn,
Und ſicher kuͤnftig gieng’ ein Wandrer dieſe Bahn.