Nicht unter Gleichen iſt die Freundſchaft, noch Ungleichen,
Nur zwiſchen Aehnlichen, die ſich Verſchiednes reichen.
Wer etwas geben ſoll, muß eine Fuͤll’ an Gaben,
Und wer empfangen will, muß einen Mangel haben.
Und eines Mangel muß des andern Fuͤlle ſeyn,
Sonſt iſt es nicht ein Tauſch, nur einer Taͤuſchung Schein,
Wenn du nicht geben kannſt, was ich empfangen kann;
Das Waſſer nimmt kein Oel, und auch kein Feuer an.
Doch haſt du geiſt’ges Oel, und du haſt geiſt’ge Flammen,
So traget ins Gefaͤß der Freundſchaft ſie zuſammen.
Der Glutdocht wird im Oel, das Oel am Glutdocht brennen,
Und hell im Lampenſchein zwei Geiſter ſich erkennen.