Das Ewige, das ganz genoßen Goͤtterſoͤhne,
Ward Menſchen dreigetheilt das Wahre, Gute, Schoͤne.
Denn kaͤm’ es ungetheilt, des Menſchen ſchwache Sinnen
Riſſ’ uͤberwaͤltigend das Ew’ge ganz von hinnen.
Drum hat es ſich getheilt, nur in verſchiedner Weiſe
Den Sinn zum Ewigen vorzubereiten leiſe.
Das Wahre wird gewahrt vom geiſt’gen Sinn, dem Sinnen;
Das Gute wohnt verhuͤllt dem Sinn des Guten innen.
Nur zu erſcheinen hat das Schoͤne ſich getraut
Dem aͤußern Sinne ſelbſt, das Schoͤne wird geſchaut.
Die beiden wollten auch durchs dritte ſichtbar werden,
Zum Schoͤnen ſprachen ſie mit flehenden Geberden:
Verſprich uns, nie zu gehn ins Menſchenaug’ allein,
Ohn’ uns in Geiſt und Herz zu fuͤhren mit hinein.
Sonſt wird der bloͤde Geiſt das Wahre kaum gewahr,
Und nicht dem Herzen wird das Gute goͤttlich klar.
Du ſollſt das Wahre ihm bewaͤhren, ja gewaͤhren,
Das Gute ſollſt du ihm verklaͤren, ja verklaͤren.
Und dir, o Schoͤnes, iſt der Vorzug mit geſchenkt,
Daß er als Gutes ſelbſt dich fuͤhlt, als Wahres denkt.
Nur wenn wir ſo in ihm ergaͤnzend uns vereinen,
Wird ganz das Ewige im Endlichen erſcheinen.