O ew’ger Lebenshauch, durch den der Baum der Zeiten
Treibt Bluͤten, Fruͤchte traͤgt und falbes Laub laͤßt gleiten.
Was ſtockt und was ſich regt, regt ſich und ſtockt in dir;
Und jedes Herz das ſchlaͤgt, ſchlaͤgt und frolockt in dir.
Du hebſt den Menſchengeiſt in deiner Lieb’ empor,
Er fuͤhlet ſich in dir, und kommt ſo groß ſich vor.
Dann fuͤhlt er ſich ſo klein vor deiner Groͤße wieder,
Und tiefe Demut beugt den kuͤhnen Stolz danieder.
Du aber oͤffneſt dem gebeugten deinen Schoß,
Erhebſt ihn wieder, und der kleine gilt dir groß.
Du kehreſt in ihm ein mit dem Gefuͤhl der Huld,
Sein Sehnen ſtilleſt du und ſuͤhneſt ſeine Schuld.
Mit Zittern ſieht er dich als Herren, der ihn ſchuf,
Und mit Vertrauen hoͤrt er deinen Vaterruf.