Dort in der Sonne ſteht, dir ungeſehn, ein Geiſt,
Von deſſen Blick gelenkt, um ihn die Schoͤpfung kreiſt.
Du fuͤhleſt ſeinen Blick, der dir das Auge fuͤllt!
Ihn ſiehſt du nicht, den dir ſein eigner Glanz verhuͤllt.
Du ſehneſt dich empor in ſeinem Glanz zu gehn,
Mit ihm vereinigt dort im Mittelpunkt zu ſtehn.
Vom Mittelpunkte dort zu ſchauen frohbewußt
Mit gradem Blick, was hier du ſchaun mit ſchiefem mußt.
Des wohlgeordneten Planetentanzes Spiel,
In dem der Sonnengeiſt wirkt und erkennt ſein Ziel.
Er ſtralt von Wonn’ und iſt von Schoͤpferluſt bewegt,
Wie er mit ſeinem Blick ſein Weltgetrieb erregt.
Doch ſieh, nun blicket er aus ſeinem Dienerchor
Vom Umkreis hoͤher auf, wie du zu ihm empor.
Und ſelber ſieht er ſich an hoͤherm Sonnenband,
Fuͤhlt ſich, dem Mittelpunkt entruͤckt, wie du, am Rand.
Das aber laͤhmt ihn nicht, und truͤbt nicht ſeinen Glanz;
Erſt als des Ganzen Glied fuͤhlt er ſich ſelber ganz.
In ſeinem Kreis mit Luſt wirkt er durch hoͤh’re Kraft;
Und alſo wirke du in deinem ſonnenhaft.
Wo du in Gott dich fuͤhlſt, ſtehſt du im Mittelpunkt;
Und wo du ihn verlierſt, biſt du ins All zerfunkt.